27.11.2023

Methoden zur Zielgruppenanalyse

Durch eine relevante und individuelle Zielgruppenansprache, lässt sich deutlich effizienter und gezielter Marketing betreiben. Das führt zu weniger Kosten und weniger Aufwand, dafür zu mehr Abschlüssen und höherer Kundenbindung. Klingt ja ziemlich einfach, aber ist es das auch? 

Dass eine gezielte Ansprache der Zielgruppe viele Vorteile hat, sollte eigentlich fast jedem klar sein, der sich mit Marketing, Konzeption oder Design beschäftigt. Im Grunde genommen verbessert Relevanz so ziemlich alles, wenn wir das strategische und operative Marketing betrachten:

  • Höhere SEO-Relevanz und mehr Sichtbarkeit 
  • Klares Markenbild
  • Höhere Customer Loyalty
  • Höhere Converisonrate 
  • Höhere Verweildauer & Interaktion 
  • Weniger Kosten für Ads
  • Weniger unnötige Arbeit 

Die zielgenaue Ansprache von potentiellen Kunden ist eine der wichtigsten Grundlagen wirtschaftlichen Erfolgs. Grundsätzlich bestimmt unsere Zielgruppe ja nicht nur Bilder, Texte und Farben, sondern auch die Preis-, Produkt- oder Promotionsstrategie.

Was ist eine Zielgruppenanalyse?

Die Zielgruppenanalyse ist eine Marketingstrategie bei der verschiedene Daten, Informationen aber auch fundierstes Expertenwissen über potentielle Kunden zusammengetragen, gebündelt und aufbereitet werden um Bedürfnisse, Präferenzen und Verhaltensweisen zu verstehen.

Das Ergebnis wird meist in Form eines Konzeptionspapiers übergeben. Aus einer umfangreichen Analysephase werden später konkrete Optimierungsmaßnahmen abgeleitet, die nachhaltig, umsetzbar und auf die formulierten Ziele ausgerichtet sind.

Eine Zielgruppenanalyse sollte gemacht werden, wenn Bedarf an:

  • effektiver Kommunikation,
  • Budgetoptimierung im Paid-Marketing,
  • bedarfsgerechter Produktanpassung,
  • Differenzierungspotential gegenüber dem Wettbewerb

besteht. Grundsätzlich schaffen Sie durch eine fundierte Zielgruppenanalyse die Basis für effizentes, sauberes und passgenaues Marketing.  

Was ist das Ziel einer Zielgruppenanalyse?

Das Ziel einer Zielgruppenanalyse ist, tiefgreifendes Verständnis für potenzielle Kunden zu gewinnen. Durch umfassende Datenerhebung und -analyse identifiziert man demografische Merkmale, Interessen, Verhaltensweisen und Präferenzen. Somit sind Unternehmen in der Lage, gezielte Marketingstrategien zu entwickeln, Produkte und Dienstleistungen besser auf die Zielgruppe abzustimmen und deren Bedürfnisse zu nachhaltig zu erfüllen.

Eine effektive Zielgruppenanalyse stärkt die Markenkommunikation, fördert Kundenzufriedenheit, maximiert Marketingbudgets und erhöht die Erfolgschancen von Kampagnen. Ziel ist es, die richtigen Botschaften zur richtigen Zeit an die richtigen Menschen zu senden und somit eine nachhaltige Beziehung zwischen Unternehmen und Kunden aufzubauen.

 

Methoden der Zielgruppenanalyse

Es gibt verschiedene Methoden um umfangreiche und qualitativ hochwertige Daten und Informationen zu sammeln. Wir schauen uns hier die populärsten und sinnvollsten Methoden näher an. Grundsätzlich ist es notwendig, verschiedene Methoden zu kombinieren um wirklich aussagekräftige Ergebnisse zu erzielen. Der Analyseumfang der jeweiligen Methode können nach Projektumfang natürlich erheblich variieren. 

Demografische Analyse

Die Demografische Analyse in der Zielgruppenforschung: Grundlegend.

Die demografische Analyse ist meistens der erste Schritt in der Zielgruppenanalyse. Hier werden grundlegende, statistische Informationen über die Bevölkerung und potenzielle Kunden gesammelt und analysiert. Die Hauptfaktoren umfassen Alter, Geschlecht, Einkommen, Bildungsniveau, Beruf und geografische Lage. Woher erhält man seriöse Daten und Informationen zur Demografie in Deutschland? 

  • Statistisches Bundesamt (Destatis
  • Statistischen Ämter des Bundes und der Länder (statistikportal.de)
  • Öffentliche und seriöse Umfragen wie die Forschungsgruppe Wahlen, u.A. ZDF-Politbarometer: forschungsgruppe.de
  • Statistikportal statista.de
  • Berichte und Unterlagen von Ländern, Städten und Kommunen

Die Möglichkeiten demografische Informationen einzuholen sind vielfältig. Wichtig ist immer eine seriöse Quelle zu finden, die auch Informationen darüber bereitstellt, wie Umfragen oder Informationen erhoben worden und ob diese einer statistischen Signifikanz entsprechen. 

Was genau wird bei der demografischen Datenanalyse erhoben?

Alter

Die Altersgruppe der Zielgruppe ist total wichtig, da das Alter eines Menschen sehr viel Einfluss auf Präferenzen, Kaufverhalten und Kommunikationskanäle hat. Produkte und Dienstleistungen können gezielt an verschiedene Altersgruppen angepasst werden.

Geschlecht

Die Unterscheidung zwischen männlichen und weiblichen Kunden ermöglicht eine differenzierte Produktplatzierung und Marketingkommunikation.

Einkommen

Einkommensniveau beeinflusst die Kaufkraft. Unternehmen können durch die Analyse des Einkommens ihrer Zielgruppe ihre Preisstrategien optimieren.

Bildungsniveau

Das Bildungsniveau einer Zielgruppe kann Aufschluss über die Art der Informationen geben, die sie bevorzugt, und beeinflusst ihre Kaufentscheidungen.

Beruf

Der Berufsstand kann Rückschlüsse auf die Bedürfnisse und Präferenzen einer Zielgruppe zulassen. Diese Erkenntnisse sind entscheidend für B2B-Marketing.

Geografische Lage

Die geografische Analyse zeigt, wo sich die Zielgruppe befindet, was wichtig für die Standortauswahl von Geschäften oder die gezielte Ausrichtung von Online-Marketingkampagnen ist.

Psychografische Analyse

Bei einer psychografischen Analyse der Zielgruppe werden Faktoren berücksichtigt, die sich auf die Persönlichkeit, Einstellungen, Werte, Interessen, Lebensstile und Verhaltensweisen der Zielgruppe beziehen. Hier werden aus Daten Menschen gemacht. Ganz echt mit Gefühlen, Wünschen, Vorlieben und Fehlern. 

Was genau wird bei der psychografischen Datenanalyse erhoben?

Persönlichkeitstypen bestimmten

Untersuchung der verschiedenen Persönlichkeitstypen innerhalb eines Zielgruppensegmentes, basierend auf Psychometriken oder anderen Persönlichkeitsmodellen wie der Limbic Map. Hier werden Werte und Persönlichkeitsmerkmale definiert, die Auswirkungen auf Themen, Tonalität, Design und vieles mehr haben. 

Interessen und Hobbys

Identifikation von spezifischen Interessen, Hobbys oder täglichen Routine um ein umfassendes und ganzheitliches Bild der Zielgruppe zu erhalten. Interessen und Hobbys bieten gute Trigger- und Anknüpfungspunkte für potenzielle Marketingstrategien. 

Werte und Überzeugungen 

Untersuchung der fundamentalen Werte, Überzeugungen und Prinzipien, die Entscheidungen und Präferenzen der Zielgruppe beeinflussen. Auch hier kann auf die Limbic Map oder weitere Erkenntnisse aus dem Neuromarketing zurückgegriffen werden. 

Einstellungen und Meinungen

Erfassung von Einstellungen und Meinungen zu verschiedenen Themen, Produkten oder Marken, um ein besseres Verständnis für Vorlieben und Präferenzen zu erzeugen. Daten hierzu werden durch Marktforschung oder Interviews gesammelt und später ausgewertet.  

Lebensphasen

Berücksichtigung der aktuellen Lebensphase, wie z.B. Familienstand, berufliche Position, Altersgruppe, um die Bedürfnisse und Herausforderungen der Zielgruppe besser zu verstehen.

Markenloyalität und Einkaufsverhalten

Ein sehr wichtiger Punkt für die Entwicklung von gezielten Buyer-Personas. Hier werden Markenpräferenzen, Kaufgewohnheiten und der Motivationen hinter den jeweiligen Kaufentscheidungen analysiert. 

Die psychografische Analyse zielt darauf ab, ein umfassendes und emotional getriebenes Bild der Zielgruppe zu entwickeln, um Marketingstrategien besser auf ihre individuellen Merkmale und Bedürfnisse auszurichten.

Verhaltensanalyse

Die Verhaltensanalyse (Behavioral Analysis) ist wichtiger Bestandteil im Rahmen einer umfassenden Zielgruppenanalyse. Die Verhaltensanalyse setzt das Verhalten von Menschen in bestimmten Situationen in den Fokus und gibt spannende Einblicke in Entscheidungsprozesse, Präferenzen oder Interaktionen.

Was genau wird bei der Verhaltensanalyse erhoben?

Kaufverhalten

Eine detaillierte Analyse der Kaufgewohnheiten, Kaufentscheidungsprozesse und anderen Faktoren, die das Kaufverhalten nachhaltig beeinflussen. 

Nutzung von Medien und Technologie

Eine Medien- und Technologie-Analyse evaluiert die Präsenz in verschiedenen sozialen Netzwerken, das Nutzungsverhalten von Apps, die Interaktion mit Online-Inhalten oder das Verhalten auf verschiedenen digitalen Plattformen, wie Google und Co.

Interaktion mit Marken

Hier steht die Beziehung von Zielgruppe, Produkten und Marken im Fokus und fokussiert Themen wie Markenloyalität oder Markenwahrnehmung.

Informationsquellen

Auf welchen Kanälen sammeln Nutzer Informationen, Meinungen oder Tipps innerhalb eines extensiven Kaufentscheidungsprozesses. Das können Rezensionen, Empfehlungen von Freunden, Podcasts, Influencer, aber auch Fachzeitschriften oder TV-Sendungen sein. Manche Zielgruppen bevorzugen auch noch eine persönliche Beratung – vor Ort oder am Telefon. 

Eine erfolgreiche Verhaltensanalyse erfordert oft die Kombination von Daten aus verschiedenen Quellen, darunter Umfragen, Kundendaten, Webanalysen und soziale Medien. Diese Analyse hilft dabei, Muster und Trends im Verhalten der Zielgruppe zu identifizieren, was wiederum die Grundlage für zielgerichtete Marketingstrategien bildet.

Sozio-Ökonomische Potentialanalyse

Für die Entwicklung einer relevanten, aber auch emotionalen Marken- und Kommunikationsstrategie gilt es sozioökonomische und wettbewerbspolitische Faktoren einzubeziehen. Trends, Megatrends und Potentiale prägen das Gesellschaftsbild, sowohl kurz- als auch langfristig, und sollten als Themen- und Kommunikationsmotoren genutzt werden. Neben den Global Topics ändert sich auch das Kommunikationsverhalten. Format, Tonalität, Emotionalität, Aufmerksamkeitsspanne und Struktur sind ebenfalls durch technischen und gesellschaftlichen Fortschritt einem dauerhaften Wandel unterzogen.

Medienwandel berücksichtigen

Das Kommunikationsverhalten ändert sich schnell und stetig. Neue Formate diktieren den Markt und stellen bewährtes in den Schatten. Wir identifizieren nachhaltige Kanäle und Formate, betrachten aber auch Tonalität und Emotion.

Umfragen und Interviews

Bedürfnisse, Erwartungen und Anforderungen werden durch Interviews oder Umfragen konkretisiert und spezifiziert. Annahmen werden validiert und Herausforderungen identifiziert. Durch die Einbeziehung von Mitarbeitern wachsen Akzeptanz und Engagement. Interne, politische Widerstände werden minimiert.

Durch gezielte Fragen können Umfragen oder Interviews demografische Daten wie Alter, Geschlecht, Einkommen, Bildungsniveau und geografische Lage sammeln. Diese Daten sind grundlegend für das Verständnis der Zusammensetzung der Zielgruppe. 

Offene Fragen in Umfragen und Interviews erlauben es, die spezifischen Bedürfnisse und Herausforderungen der Zielgruppe zu identifizieren. Dies ermöglicht Unternehmen, Produkte und Dienstleistungen besser auf diese Bedürfnisse abzustimmen. Auch Fragen über Kaufverhalten, Markenwahrnehmung, Kommunikationspräferenzen oder zur Nutzerung verschiedener Medien können hier gestellt werden. 

Wie Interviews durchgeführt werden, ist entscheidend für gute Ergebnisse. Interviews sollten für die Probanden nicht als zusätzliche Belastung wahrgenommen werden, sondern einen positiven, aktiven Charakter haben. Das sollte auch bei der Einladung der Probanden berücksichtigt werden. Wir empfehlen die Dauer gering und die Barrieren niedrig zu halten. 

Strategieentwicklung

In der Strategieentwicklung werden aus der Analyse konkrete Marketing-Maßnahmen abgeleitet, die sich, je nach Projektziel, deutlich unterschieden können. So kann eine Zielgruppenanalyse für die umfassenden Entwicklung oder Optimierung einer Marke genutzt werden oder auch nur für einen bestimmten Bereich innerhalb der Produkt- oder Kommunikationsstrategie.