Generation Z verstehen und ansprechen
Generation Z verstehen und ansprechen
07.09.2021

Generation Z verstehen und ansprechen

Oberflächlich, antriebslos und smartphonesüchtig. Wer mit solchen Vorurteilen die Generation Z als neue, große Verbrauchergruppe  betrachtet, braucht die (digitale) Ladentür gar nicht aufzumachen.

Die Generation ist augescheinlich voller Widersprüche, aber mit klaren Werten in einem extrem dynamischen, aber vertrauten digitalen Umfeld und ist die erste Generation, die kein Leben ohne Internet kennt. Das bedeutet ein Umdenken: für stationäre Händler, Unternehmen und Onlineshops. Wir erklären euch die wichtigsten Eigenschaften und Merkmale dieser Generation. 

Kommunikative Herausforderungen

Wer viele Informationen durch diverse Dienste und Apps bekommt, hat keine Zeit alles im Detail zu lesen. Die Generation Z hat dementsprechend eine kurze Aufmerksamkeitsspanne und sieht jeden Tag hunderte von Postings, News oder Anzeigen. Das stellt Konzepter, Texter und Designer vor große Herausforderungen. Einerseits gilt es visuell herauszustechen und zu überzeugen, andererseits braucht der Inhalt auch eine gewisse Portion Humor. Der Konsum von Informationen muss Spaß machen. 

Die Gestaltung oder Konzeption von Anzeigen, Kampagnen oder der eigenen Website wird aufwändiger und komplexer. Es gilt mit weniger Platz und weniger Zeit implizit zu überzeugen. Hier hilft die Entwicklung von Buyer Personas um eine zielgerichtete und direkte Kommunikation erfolgreich zu gestalten.

Memes als perfektes Kommunikationsmittel 

Der Erfolg von Memes oder GIFs ist auf diese kurze Aufmerksamkeitsspanne zurückzuführen. Ein Bild mit zwei kurzen Sätzen reicht, um komplexe Themen humoristisch einzuordnen.

Der digitale Anspruch ist hoch

Wer mit YouTube, Twitch, Amazon oder Instagram aufwächst, hat einen hohen Anspruch an Usability, Design und Verfügbarkeit von digitalen Anwendungen. Mäßige Anwendungen oder Websites werden von der Zielgruppe schlecht angenommen. Der Anspruch an digitale Kommunikationskanäle wächst und erfordert professionelle Strukturen. Nebenbei war gestern.

Junge Leute sind die Entscheider von morgen. Es ist sinnvoll schon heute bestehende Strukturen anzupassen und auch klassische Vertriebsprozesse zu digitalisieren.

Anforderungen an Inhalte

Content ist eine Währung. Content-Marketing ist eine Strategie. Mal eben die Pressemittelung posten oder leidenschaftslos eine News einstellen reicht schon lange nicht mehr. Guter Content hilft nicht nur bei der organischen Sichtbarkeit, vielmehr haben Sie online die einzigartige Möglichkeit erlebbare Inhalte für Ihre Zielgruppe zu schaffen, die begeistern, die Spaß machen und damit auch Ihr Image steigern. Die junge Generation erwartet das. Und zwar nicht nur auf der eigenen Website, sondern überall dort, wo man es heute erwarten darf. Das bedeutet nicht, dass alle sozialen Netzwerke bespielt werden müssen. Eben nur solche, wo relevante Touchpoints erkennbar sind.

Bei Facebook sind die jungen Leute schon lange nicht mehr. Durch die Invasion der Eltern und stellenweise auch Großeltern  sind andere Netzwerke in den Fokus gerückt. Die Darstellungsmöglichkeiten in anderen Netzwerken sind deutlich größer als in Facebook. Instagram, TikTok oder Snapchat bieten vielfältige Möglichkeiten zur individuellen Content-Erstellung. 

Werte, Wissen und Menschen sind von Interesse. Die Zeit als eine Firma nur ein Produkt verkauft hat sind vorbei. Man will wissen, bei wem man kauft.  Und guter Content gibt Ihnen die Möglichkeit sich attraktiv zu positionieren. Dabei gilt auch: Bleiben Sie authentisch! 

Anforderungen an eine klassische B2B-Seite 

Telefonieren oder persönliche Termine werden unwichtiger werden, zumindest im Erstkontakt. Die persönliche Vorstellung von Mitarbeitern oder Ansprechpartnern auf der Website gehören ebenso zum Standardsortiment wie die Verknüpfung der Kontaktanfragen mit einem, zumindest teilweise automatisieren, CRM-System. Werden Anfragen digital erstellt, erwartet der Kunde eine direkte und unmittelbare Reaktion. Das können automatische generierte E-Mails sein oder gut gestaltete Feedback-Funktionen. Weiterführende Softwarelösungen die Kontaktanfragen durch Live-Chats, Live-Videocalls und ein internes Ticket-System erweitern, ergänzen die digitale Experience sinnvoll. Das erfordert auch neue Anforderungen an Vertriebsmitarbeiter, die in digitalen Tools geschult werden müssen oder im besten Fall diese schon beherrschen.   

Anforderungen an Onlineshop-Systeme

Auch wenn man selbst nicht Zalando oder Nike ist, setzen junge Leute essentielle, gelernte Features und attraktive Designs voraus. Das ist Gewohnheitssache. Der Onlineshop ist nicht mehr länger nur ein Ableger des stationären Geschäfts, sondern ist oder wird in Zukunft der zentrale Kunden-Touchpoint. Auch wenn weiterhin stationär verkauft wird, präsentiert man die Marke, die Produkte und seine Werte digital.

Von welchen essentiellen Features sprechen wir hier? 

  • Attraktives & responsives Shopping-Erlebnis 
  • Unverwechselbares, aber gelerntes UX-Design
  • Kampagnen-Gedanken & spannende Aktionen (täglich, wöchentlich) 
  • Live-Sendungsverfolgung
  • 100% Verfügbarkeit von Produkten 
  • Maximale Lieferdauer von 2-5 Tagen 
  • Kostenlose & einfache Retoure
  • Einbindung von beliebten Zahlungsarten (PayPal, Klarna, Kreditkarten ...)

Herausforderungen für eine Marke

Jaja, der Purpose. Purpose ist deutlich mehr als nur ein trendiger Begriff. 

Wenn man über den Markenkern (Brand Purpose) spricht, sollte man sich heute immer noch die zusätzliche Frage stellen: Welchen Zweck oder Mehrwert erfüllt unser Unternehmen, neben der Erwirtschaftung von Umsätzen oder Gewinnen? Klingt nun ziemlich abgefahren, aber in Zukunft wird das immer wichtiger. Dass Unternehmen keine Meinung zu gesellschaftlichen oder politschen Themen haben dürfen, ist vorbei.

"More than half (54%) of teenagers age 16-19 say they have deliberately purchased or stopped using a brand because of its ethics". 

"Almost two-thirds of teens (63%) are more likely to purchase from brands that support causes or charities that are important to them. Eighty-five percent think brands should minimize their environmental impact, and 71% think brands have the responsibility to give back to society. However, more than one-third of teens (37%) are often skeptical of brands' claims of supporting causes, and 69% think brands overstate their support for causes."

(marketingdive.com/news/study-majority-of-teens-consider-a-brands-ethics-when-making-purchasing-d)

Neben der Herausforderung die richtigen Dinge zu produzieren oder zu entwickeln und einer Marketingstrategie, die Produkte oder Dienstleistungen erfolgreich am Markt platziert, kommt nun auf Unternehmen eine weitere Herausforderung hinzu: Einen nachhaltigen, ehrlichen, authentischen und sinnhaften Zweck zu finden, sowohl für interne als auch externe Steakholder. Im besten Fall ist das nicht nur Werbekram, sondern wird auch wirklich gelebt. 

Fazit

Da kommen in Zukunft viele Themen auf Unternehmen zu. Wer bisher Kommunikations-, Marketing- und Digitalisierungsthemen eher als lästig empfunden hat, wird in Zukunft auf echte Probleme stoßen. Die Auswahl am Markt ist groß, insbesondere durch die wachsende Transparenz, die das Internet schafft. Keiner der Generation Z muss mittelmäßiges akzeptieren. Und wird es auch nicht. Holt euch junge Leute ins Boot oder engagiert Agenturen, die wissen, wie man ohne Cringe vernünftig und auf Augenhöhe kommuniziert. 

Also: Strengt euch an, sonst heißt es ganz flott: Okay, Boomer.