Ein Computer Setup aus den 80ern im Neon Stil
Ein Computer Setup aus den 80ern im Neon Stil
23.01.2023

Webdesign Trends 2023

Sechs Trends, die das Webdesign 2023 prägen werden.

In diesem Jahr wird das Webdesign stark von zwei Themen beeinflusst, die gegensätzlicher nicht sein könnten. Auf der einen Seite ist der Wunsch des Nutzers nach mehr Authentizität sehr groß, so dass echte Bildwelten die Stockfotografie langsam ablösen. Andererseits werden künstlich erzeugte Inhalte immer ausgereifter, so dass wiederkehrende Aufgaben in der Content Creation zukünftig durch eine KI gestützt, erstellt werden können. 

Nicht jeder dieser Trends eignet sich für jedes Geschäftsmodell. Doch der Blick über den Tellerrand lohnt sich, um als modernes Unternehmen langfristig dem Zeitgeist zu entsprechen und Benutzerpräferenzen gerecht zu werden.

Der Stil der Generation Z

Erlebbare 3D Räume gestalten

Das Thema 3D Animation ist nicht neu. Es taucht seit Jahren immer mal wieder auf Trendlisten auf und verschwindet dann wieder in der Bedeutungslosigkeit. Zu aufwändig oder zu wenig Mehrwert für den Nutzer sind meistens die Begründungen.

Im letzten Jahr hat sich dies aber gravierend verändert. Dazu beigetragen hat die Coronapandemie. Präsenzveranstaltungen waren schlichtweg nicht möglich, so dass bewährte Veranstaltungsformate überdacht werden mussten.

Auch wir durften einen Virtual Brand Space für die AUNDE Group in 3D entwickeln, in dem sich Einkäufer neue Stoffmuster für die Automobilindustrie ansehen konnten.

Der Erfolg solcher Plattformen ist enorm, so dass wir für 2023 einen echten Anstieg an immersiven Weberlebnissen prognostizieren.

Visualität der 90er und 00er Jahre

Retro-Charme mit neuer Technologie

Wer heute um die 30 ist, erinnert sich noch gut an die Anfänge des Webdesigns. Pixelige Grafiken, grelle Farben und graue Fenster prägten das Stilbild dieser Zeit. Die 90er und 00er sind wieder in Mode und so begegnet uns diese Ästhetik immer häufiger auch im Webdesign.

Das Beispiel von attentive treibt diese Stilmittel auf die Spitze und versetzt uns zurück in das Jahr 1995.

Nun kommen wiederkehrende Trends in der Regel nicht einfach 1:1 wieder zurück, sondern sie passen sich dem modernen Zeitgeist an. Responsive Webdesign war damals einfach noch nicht Thema, heute können wir diese Art der Entwicklung aber nicht einfach außer Acht lassen.

Eine gute Mischung aus Nostalgie und moderner Technologie ist hier der beste Weg, um auch Erwartungen der Generation Z gerecht zu werden.

Die Designinterpretation von Marijn B ließe sich auch problemlos auf modernen Endgeräten darstellen.

KI in der Content Creation

Neue Möglichkeiten der Technologie

Wer an Künstliche Intelligenz denkt, hat oft virtuelle Realitäten im Kopf, die mittels VR-Brille erlebt werden können.

Künstliche Intelligenz muss aber nicht immer gleich aus einer komplexen Welt bestehen, in die man eintauchen kann. Viel spannender sind doch die kleinen Handgriffe, die wiederkehrenden Aufgaben, die zukünftig von Maschinen übernommen werden können.


KI kreiert Farbpaletten

Bisher wurden Farbpaletten für Webdesigns mit Tools, wie zum Beispiel dem Adobe Color Wheel definiert. Das Ergebnis dieser Tools ist meist eine flache Palette mit fünf Farben. Das ist natürlich ein guter Start für das darauffolgende visuelle Konzept, aber es benötigt noch Erfahrung und Gespür, um diese Farben dann richtig anzuwenden.

Das Tool Huemint erstellt mittels KI nicht nur eine flache Palette, sondern kann auch definieren, wie eine Farbe im Design verwendet wird.

Es weiß, welche Farbe am besten für den Hintergrund verwendet wird, welche für den Vordergrund und welche für Akzente eingesetzt wird.

Anhand von Designvorlagen bekommt das Farbkonzept direkt ein valides Geschmacksmuster.

KI kreiert Texte

Wenn wir von KI im Arbeitsalltag sprechen, dann hat ein Tool in den letzten Wochen ganz besonders für Aufsehen gesorgt. Die Rede ist von ChatGPT, dem Sprachmodell, das von OpenAI trainiert wurde. Es kann verwendet werden, um natürliche Sprachprozesse nachzuahmen und Aufgaben wie Textgenerierung, Übersetzung und Textzusammenfassung auszuführen.

Wir haben ChatGPT getestet und waren selbst überrascht, wie gut die Ergebnisse mittlerweile sind. Die KI generiert tatsächlich eigenständige Texte, die inhaltlich und sprachlich gut formuliert sind. Eine eigenständige Textstilistik, wie sie der Mensch entwickeln kann, fehlt den Texten noch, aber als inhaltliche Basis ist das Ergebnis sehr gut einsetzbar.

Es wird auch wahrscheinlich noch eine Weile dauern, bis eine KI den Mensch bei der Erstellung von Texten ablöst, aber auch heute gibt es schon Einsatzzwecke, für die ChatGPT eine gute Option ist:

  • Entwickler, die Chatbots oder virtuelle Assistenten erstellen möchten, die natürliche Sprache verstehen und verwenden können.
  • Unternehmen, die automatisierte Antworten auf Kundenanfragen generieren möchten.


Wir haben ChatGPT gefragt, was eine Digitalagentur macht. Lest hier das Ergebnis:

Eine Digitalagentur ist eine Firma, die sich auf die Entwicklung und Umsetzung von digitalen Marketingstrategien und -kampagnen spezialisiert hat. Sie kann eine Vielzahl von Dienstleistungen anbieten, darunter:

  • Webdesign und -entwicklung: Erstellung von Websites und Anwendungen, die auf die Bedürfnisse und Ziele des Kunden abgestimmt sind.
  • Suchmaschinenoptimierung (SEO): Optimierung von Websites, um sicherzustellen, dass sie in den Suchergebnissen von Suchmaschinen weit oben erscheinen.
  • Social Media Marketing: Entwicklung und Umsetzung von Strategien zur Nutzung von Social-Media-Plattformen, um das Unternehmensimage zu stärken und potenzielle Kunden zu erreichen.
  • Online-Werbung: Schaltung von Anzeigen auf Online-Plattformen wie Google, Facebook, Instagram, etc.
  • E-Mail-Marketing: Entwicklung und Versendung von E-Mail-Kampagnen zur Erreichung von potenziellen und bestehenden Kunden.
  • Analyse und Tracking: Verwendung von Tools zur Überwachung und Analyse des Verhaltens von Website-Besuchern und Kunden, um die Wirksamkeit von Marketingstrategien zu messen.

Digitalagenturen arbeiten oft eng mit Unternehmen zusammen, um ihnen dabei zu helfen, ihre Präsenz und ihre Interaktionen mit Kunden im digitalen Raum zu verbessern und zu erweitern.

KI als Problemlöser

In den Kinderzimmern der Nation stapeln sich die Kisten mit Legosteinen. Die meiste Zeit verbringen wir damit, für unser Projekt den geeigneten Stein zu finden. Mit dem Ergebnis, dass sich viele Ideen, aufgrund fehlender Steine, einfach nicht realisieren lassen.

Die App Brickit will Ordnung in dieses Steinechaos bringen. Einfach den Steinhaufen scannen und sich eine Idee zum Bauen anzeigen lassen. Die App identifiziert die vorhandenen Steine und schlägt auf dieser Basis etwas Neues vor.

Authentische Fotografie

In unseren Unternehmen arbeiten echte Menschen

In den letzten Jahren war immer die Rede von Emotionalisierung und von relevanterem Content. Auch B2B-Kunden wollten sich plötzlich von einer persönlichen Seite zeigen und Menschen auf der Website abbilden. Selber shooten wollten aber die Wenigsten, denn es gab gute und günstige Bilder in Stockdatenbanken.

Im Ergebnis verwenden nun aber viele Unternehmen die gleichen Bilder, von denen dann einige direkt als Stockfoto erkannt werden. Da das nicht wirklich authentisch ist, geht der Trend 2023 zur eigenen Bildwelt.

Besonders gut setzt diese Herangehensweise die Gothaer auf ihrem Karriereportal um. Der Versicherer holt die echten Mitarbeiter vor die Kamera und durch die Selfie-Anmutung bekommt die Bildwelt noch einmal eine ganz persönliche Sicht auf die Personen, die hinter dem Unternehmen stehen.

Duotone-Effekt als Stilmittel

Duochrome Looks, die begeistern

Nicht nur durch Shootings lässt sich eine eigenständige Bildwelt kreieren, sondern auch durch Stilmittel, wie dem Duotone-Effekt. Duotone-Bilder bestehen aus nur zwei Farbräumen in verschiedenen Abstufungen und erzeugen damit einen hohen Wiedererkennungswert.

Unternehmen haben hier zudem die Möglichkeit, ihre Brand Color stärker in die Bildwelt zu integrieren.

Eigener Cursor

Heiterer Touch für Websites

Bei diesem Trend scheiden sich die Geister. Die einen mögen die individuelle Cursorgestaltung, die anderen finden dieses Stilmittel eher störend.

Eine kreative Cursorgestaltung kann die Interaktivität mit der Website fördern und die Verweildauer des Nutzers erhöhen.

Wie immer gilt auch hier: Der Trend muss zum Kontext passen.

Fazit

Waren die Trends der letzten Jahre stets rein visuell geprägt, wird die Unterstützung durch Künstliche Intelligenz nun immer relevanter. Die Ergebnisse der KI gestützten Content Creation sind mittlerweile so beeindruckend, dass die Integration in die Arbeitsabläufe nicht mehr lange dauern wird. 

Für Kreative bedeutet diese Trendentwicklung mehr Zeit für die wirklich innovativen Aufaben und weniger Abarbeiten von wiederkehrenden Routinen.