Im digitalen Zeitalter sind Nutzer:innen mit einer Flut an Informationen konfrontiert. Um sich von der Masse abzuheben, reicht reiner Text oft nicht aus – interaktive und visuell ansprechende Erzählformen sind gefragter denn je. Genau hier setzt Scrollytelling an: Eine Methode, bei der Inhalte dynamisch inszeniert werden, um eine Geschichte immersiv und spannend zu vermitteln.
Ob im Journalismus, im Marketing oder auf Unternehmenswebsites – Scrollytelling verbindet Text, Animationen, Bilder und Videos zu einer einzigartigen User Experience. In diesem Artikel zeigen wir, was Scrollytelling ausmacht, welche Techniken besonders wirkungsvoll sind und wie es erfolgreich eingesetzt werden kann.
Scrollytelling ist eine Kombination aus „Scrolling“ und „Storytelling“ – eine Technik, die durch interaktive Effekte und visuelle Animationen eine Geschichte direkt beim Scrollen erzählt. Statt statischer Inhalte tauchen Nutzer:innen in eine dynamische Erzählweise ein, bei der Texte, Bilder, Videos und Grafiken gezielt inszeniert werden.
Diese Art des Storytellings wird häufig in journalistischen Artikeln, Markenwebsites oder Kampagnenseiten eingesetzt, um komplexe Themen anschaulich und spannend zu vermitteln.
Im digitalen Raum konkurrieren unzählige Inhalte um die Aufmerksamkeit der Nutzer:innen. Klassische, statische Webseiten verlieren dabei oft gegen interaktive Formate, die Besucher:innen aktiv in den Inhalt einbinden. Scrollytelling nutzt gezielt Bewegung und Interaktion, um:
Damit Scrollytelling überzeugt, kommt es auf die richtige Mischung aus Design, Interaktion und inhaltlicher Struktur an. Hier sind einige bewährte Methoden:
Parallax-Scrolling sorgt dafür, dass verschiedene Ebenen einer Seite mit unterschiedlicher Geschwindigkeit bewegt werden. Dadurch entsteht eine dreidimensionale Wirkung, die das Eintauchen in eine Geschichte verstärkt.
„Snow Fall: The Avalanche at Tunnel Creek“ von der New York Times setzte Parallax-Scrolling gezielt ein, um eine Lawinenkatastrophe immersiv zu erzählen.
Texte und Bilder, die sich beim Scrollen einblenden oder mit Animationen versehen sind, lenken die Aufmerksamkeit gezielt auf wichtige Inhalte. Statt langer Absätze entsteht eine schrittweise Informationsvermittlung, die leichter zu erfassen ist.
Beispiel: Kampagnenseiten wie „The Ocean Cleanup“ nutzen diese Technik, um ihre Mission Schritt für Schritt zu erklären.
Durch den Einsatz von Hintergrundvideos oder cinematischen Scroll-Effekten lassen sich Emotionen noch stärker transportieren. Kurze Clips oder animierte Sequenzen unterstützen das Erzählen komplexer Themen auf eine visuell beeindruckende Weise.
Beispiel: „Bear 71“ von NFB nutzt eine Mischung aus Video und Scrollytelling für ein immersives, dokumentarisches Erlebnis.
Scrollytelling eignet sich hervorragend für datenbasierte Storys. Interaktive Diagramme oder animierte Infografiken vermitteln Zahlen und Fakten deutlich anschaulicher als statische Tabellen.
Beispiel: Die NASA bietet mit „Eyes on Asteroids" eine interaktive Visualisierung, die es Nutzern ermöglicht, Asteroiden in Echtzeit zu verfolgen. Diese Anwendung kombiniert Scrollytelling-Techniken mit Datenvisualisierung, um komplexe Informationen über die Positionen und Bahnen von Asteroiden verständlich darzustellen.
Um Scrollytelling optimal einzusetzen, sollten folgende Aspekte beachtet werden:
Scrollytelling bietet eine innovative Möglichkeit, Geschichten auf eine eindrucksvolle und interaktive Weise zu erzählen. Durch den gezielten Einsatz von Animationen, Parallax-Effekten und Multimedia-Elementen können Inhalte lebendiger und emotionaler vermittelt werden. Wer komplexe Themen spannend inszenieren will, sollte diese Technik in Betracht ziehen – vorausgesetzt, sie wird mit Bedacht und einem klaren Storytelling-Fokus eingesetzt.