Ein Headless CMS schafft Möglichkeiten, insbesondere im Multi- oder Omnichannel-Marketing. Durch den kopflosen Ansatz existieren kaum technische Hürden bei der Ausspielung von Inhalten. Jedoch lohnt sich der Einsatz noch nicht für alle Unternehmen, da die initiale Entwicklung doch etwas anspruchsvoller und aufwändiger ist.
Übrigens: Eine der ersten TYPO3 Headless Websites der Welt ist unsere Agenturwebsite!
Ein Headless System ist wortwörtlich kopflos (headless). Das System besteht aus einem Backend, wo Daten, Inhalte, Produkte oder sonstiger Content eingepflegt werden. In normalen Web- oder Shoprojekten ist eine solches System (Backend) eng mit einem spezifisch entwickelten Frontend verknüpft, das die Ausgabe der Daten und Inhalte visualisiert und Nutzern präsentiert.
Die starre Verknüpfung von Back- und Frontend wird in einem Headless Systemen aufgelöst. Das klingt zunächst komisch, da ja das eine nicht ohne das andere funktionieren kann. Allerdings ist es durch die technische Trennung beider Systeme möglich, das eine Website oder Webapplication Inhalte verschiedensten Ursprungs visualisieren kann. Das Frontend kann innerhalb eines Headless System viel flexibler auf verschiedene Datenformate oder Inhalte reagieren und diese auch darstellen.
Vorteile gibt es viele. Wir finden diese hier besonders wichtig:
Durch die Auflösung der starren Backend-Frontend-Architektur können Inhalte in jedweden Formaten ausgespielt werden, da es keine Rolle spielt, wie viele Frontend-Channels letztendlich angebunden werden. TYPO3 Headless und Shopware 6 Headless auf einer Seite? Kein Problem.
Ein Headless System verzichtet auf einen Pagereload. Das bedeutet, wenn sich Nutzer über verschiedene Seiten hinweg bewegen, wird die Seite nicht neu geladen. Das erlaubt sehr weiche und smoothe Übergänge, sodass sich die User Experience auf der Website so anfühlt, als würde man eine eigenständige Application bedienen. Auch Filteroptionen bleiben über die gesamte Session gesetzt. Gleiches gilt für Audio- oder Videoformate; durch den Wegfall des Pagereloads bleiben Videos oder Podcasts über die gesamte Usersession aktiv. Smooth eben.
Ein Open Source Headless Content Management System (was für ein Begriff) zu finden ist nicht so leicht. Viele CMS Anbieter verlangen für Headless Systeme ordentlich Lizenzgebühren. Bei TYPO3 ist das System, dank des Open Source Gedankens, kostenlos. Und bleibt auch kostenlos. Mit einem vernünftigen Service Level Agreement haben Sie ein professionelles, sicheres und hochperformantes Headless System, ohne Lizenzgebühren.
Funktionen und Inhalte sind nicht mehr untrennbar miteinander verbunden. Ein Headless System besteht aus vielen verschiedenen schlanken Lösungen, die getrennt weiterentwickelt, optimiert oder ausgebaut werden können. Diese modulare Architektur erlaubt es auch mehreren Teams gleichzeitig an verschiedenen Channels oder Lösungen zu arbeiten ohne das System zu blockieren.
Die Anbindung verschiedener Daten, Medien oder Produkte ist auch heute schon über Schnittstellen (APIs) möglich. Durch die verschiedenen Frontend-Kanäle können diese dann zielgenau präsentiert werden. In Theorie ist auch eine andere Darstellung pro Zielgruppe oder Einstiegskanal möglich um die Relevanz der Darstellung zu maximieren.
Bei allem technischen Fortschritt muss man auch ehrlich sein und über die Nachteile sprechen. Die Konfiguration eines Headless Systems ist komplexer. Wir benötigen beispielsweise einen separaten Server für das Frontend. Nicht alle TYPO3 Agenturen (und Entwickler) beherrschen die neue Technik, nicht für jedes Unternehmen macht ein Headless System Sinn.
Bei einfachen Websites ohne großen Omnichannel-Gedanken ist es nett, aber nicht notwendig. Wir entscheiden von Projekt zu Projekt ob Headless wirklich Sinn macht oder nicht.
Beabsichtigt man den Einsatz eines TYPO3 Headless Systems, sollte man auf eine versierte TYPO3 Agentur zurückgreifen.
Besonders im Headlesss-Bereich ist Erfahrung notwendig. Achten Sie also auf bereits umgesetzt Headless-Projekte, passende Referenzen und erfahrene Frontend-Entwickler.
Die Agentur sollte über Erfahrungen und Fachkenntnisse bei der Architektur von Headliness-Systemen verfügen. Besonders der Bereich der API-Integration und die Anforderungen an das Frontend-Design sind hoch.
Fragen Sie nach Referenzen, überprüfen Sie, ob die Agentur bereits erfolgreich Headless-Projekte mit TYPO3 umgesetzt hat. Betrachten Sie auch ähnliche Projekte, die sie in der Vergangenheit abgeschlossen haben, um ihre Fähigkeiten und Skills einschätzen zu können.
Eine gute Kommunikation und partnerschaftliche Zusammenarbeit ist entscheidend für den Erfolg von Projekten. Besonders von technisch komplexen Projekten. Guter und regelmäßiger Austausch ist wichtig. Auch der Einsatz von kollaborativen Tools wie JIRA oder Confluence sind hilfreich, denn die E-Mail-Kommunikation ist bei großen Projekten nicht wirklich effizient.
Aber denken Sie daran, auch Kommunikation produziert Arbeit und kostet Geld.
Die Entwicklung eines Headless TYPO3-Systems ist in der Regel etwas aufwändiger, als die Entwicklung eines normalen TYPO3-Systems, das auf ein traditionelles Frontend setzt. Der Headless-Ansatz ist rein technisch deutlich komplexer und komplizierter.
In einem Headless-System wird ein separates Frontend aufgesetzt, das die Daten von TYPO3 CMS über eine API abruft und anzeigt. Dieser Schritt erfordert zusätzliche Entwicklungskosten, macht das System aber deutlich flexibler und skalierbarer.
Um TYPO3 als Headless-CMS zu verwenden, müssen APIs bereitgestellt werden, damit Content aus dem TYPO3 abgerufen werden kann. API-Entwicklung und -Integration sind also zusätzliche Punkte, die bei der Entwicklung als Aufwand anfallen.
Die Entwicklung und Wartung eines Headless TYPO3-Systems bedingt spezielles Know-How – nicht jede Agentur oder jeder Entwickler kann ein Headless System aufsetzen, entwickeln und warten.
Da separate Frontend- und Backend-Systeme eingesetzt werden, müssen Prozesse in der Qualitätssicherung angepasst und erweitert werden.